Die Friedensnobelpresiträgerin und Aktivistin Malala Yousafzai ist zu Gast im Jahrgang 8. Jedoch in Form des Klassenzimmerstücks „Malala – Mädchen mit Buch“ des Theaters Osnabrück.
Im Alter von nur 15 Jahren wurde Malala Yousafzai in ihrer Heimat Pakistan gezielt von Anhängern der Taliban auf dem Weg zur Schule angeschossen. Sie überlebte diesen Angriff knapp und wurde in einer Klinik in England, fern ihrer Heimat und Familie, behandelt. Dieser Vorfall sorgte auf internationaler Bühne für extreme Aufmerksamkeit und löste einen Aufschrei in der Gesellschaft aus. Malala wurde zum Opfer der Taliban, weil sie ein Mädchen war und dennoch zur Schule gegangen war. Sie setzte sich für das Recht auf Bildung für Mädchen ein und veröffentlichte die Lage von Frauen und Mädchen unter der Terrorherrschaft der Taliban in einem Blog-Tagebuch der BBC. Dieses „aufmüpfige“ Verhalten und das aktive Missachten des Bildungsverbots durch ein Mädchen führte zu dem brutalen und niederträchtigen Angriff der Taliban.
Auch nach ihrer Genesung setzte sich Malala weiterhin für die Rechte von Frauen in Pakistan und weltweit ein, sprach vor den verschiedensten Gremien dieser Welt (z.B. UNO, EU-Parlament, …) und warb für das Recht auf Bildung. So gingen die abschließenden Worte ihrer Rede vor den Vereinten Nationen 2013 „One child, one teacher, one pen and one book can change the world“ um die Welt. 2014 erhielt Malala als jüngste Person überhaupt den Friedensnobelpreis für „ihren Kampf gegen die Unterdrückung von Kindern und jungen Menschen sowie ihren Kampf für das Recht auf Bildung für alle Kinder“. Weiterhin ist Malala Yousafzai Aktivistin, setzt sich für die Menschenrechte ein und erhält bis heute Morddrohungen. Aus diesem Grund kann sie nicht ohne extreme Sicherheitsvorkehrung und unter strengster Geheimhaltung in ihre Heimat Pakistan reisen.
Am 28.04.2023 präsentierte uns die Junge Bühne des Osnabrückers Theater die Geschichte Malalas. In einem Klassenzimmerstück erzählte die Schauspielerin Lua Mariell Barros Heckmanns Szenen aus dem Leben Malalas. Unter Einbezug diverser Requisiten, Videoeinspielungen aus dem Swat-Tal, der Heimat Malalas, und eingesprochener Tonaufnahmen erschuf das Klassenzimmerstück ein eindrückliches Bild zum Leben eines Mädchens in Pakistan; mit all seinen Verboten, der Unterdrückung, den Vorurteilen sowie der Angst um Leib und Leben.
In einem anschließenden Gespräch mit der Schauspielerin, der Inspizientin Jamie Trautmann und der Theatervermittlerin Sophia Grüdelbach konnten sich die Schülerinnen und Schüler austauschen. Die politische Lage, das Leben und Wirken von Malala Yousafzai, der aktuelle Bezug zu weiteren Ländern mit einer ähnlichen Situation und Protesten rund um den Globus für mehr Frauenrechte sowie Gleichberechtigung waren Bestandteile dieses Gesprächs.
Wir bedanken uns bei dem Theater Osnabrück und vorrangig bei den Mitwirkenden des Klassenzimmerstücks für eine gelungene und mitreißende Umsetzung. Ebenso bedanken wir uns bei dem Förderverein der Oberschule am Sonnenberg, der diese kulturelle Veranstaltung finanziell unterstützt hat.

Text: J. Koddenberg
Fotos: Uwe Lewandowski (mit freundlicher Erlaubnis des Theaters Osnabrück)