Hier bekommen Sie einen Überblick über die Geschichte unserer Schule...

  • 1600

    bestand vermutlich schon eine Internatsschule des Stiftes Börstel für die Töchter und Söhne des in der Nachbarschaft ansässigen Adels (unter Äbtissin Lucretia von Langen 1575-1611).

  • 1628

    Diözesansynode ordnete für das Osnabrücker Land die Errichtung von Schulen in allen Kirchdörfern an.

  • 1655

    Katholische Kirchspielschule in Berge erstmalig nachweisbar; eine evangelische Schule war nach den Bestimmungen der „Capitulatio perpetua" in Berge nicht zugelassen. Der Unterricht fand wahrscheinlich seit Beginn in einem einfachen Fachwerkbau in der nordöstlichen Ecke des katholischen Kirchhofes statt. Schulmeister war Küster Schröder, ca. 40 Kinder.

  • 1674

    Stiftsschule in Börstel nachweisbar; die Stiftsschule wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg für die evangelischen Kinder des Kirchspiels Berge geöffnet. Schulmeister war der Küster und Organist J.E. Buchholtz.

  • 1693

    Einführung der Schulpflicht im Hochstift Osnabrück.

  • 1701

    Einrichtung einer katholischen Nebenschule in Grafeld (vgl. W. Dobelmann, S. 177).

  • 1706

    Katholische Nebenschule in Hekese erstmalig erwähnt (die Bauernschaft Hekese gehörte damals zum Kirchspiel Ankum), wahrscheinlich bald eingegangen bzw. aufgehoben.

  • 1728

    Evangelische "Winkelschule" in Anten, vom ev. Landesherrn Ernst August II. (1715-1728) geduldet (nicht genehmigt), wurde vom nunmehr kath. Landesherrn, Bischof Clemens August von Bayern (1728-1761) verboten. Der Schulmeister von Anten wurde mit 15 Reichstalern Strafe belegt, weil er das Verbot nicht unverzüglich befolgte.

  • 1735

    Evangelische „Winkelschule" für die Kinder aus Berge, Schmone und Dalvers wurde verboten. Der Unterricht war an verschiedenen Plätzen durch Privatlehrer Huster in „Rohres Scheune" (Schmone) und in „Bornemanns Backhaus" (Dalvers) abgehalten worden. Seit 1725 unterrichtete der Lehrer Tobias Koch die Kinder aus o.g. Gemeinden, zu denen noch Kinder aus Anten kamen. Die lutherischen Einwohner von Dalvers verbanden sich mit denen von Renslage und schickten ihre Kinder in die zum evangelischen Kirchspiel gehörende 1745 gegründete Nebenschule Renslage. Die evangelischen Kinder aus Anten, Berge und Schmone werden die Schulen in Börstel und Bippen besucht haben.

  • 1754

    Gutachten der juristischen Fakultät der Universität Marburg bestätigte die Legalität der Stiftsschule in Börstel, die von katholischer Seite bezweifelt worden war.
    Schulmeister war von 1674 bis zu seinem Tode im Jahre 1739 J.E. Buchholtz (er starb im gesegneten Alter von 108 Jahren); diesem folgte der ihm seit 1734 beigegebene Adjunkt Johann Jürgen Funke, der „Stammvater sämtlicher bis zum Jahre 1886 einander nachfolgenden Schullehrer gleichen Namens". (Ab 1767 Ernst Ludwig Funke, ab 1807 Christian Wilhelm Funke, ab 1830 August Funke, ab 1840 Karl Theodor Hermann Funke - 1844 vertretungsweise Friedrich Funke - bis Ostern 1886).

  • 1765

    Evangelische Schule im damaligen Kirchspiel Berge gegründet, Errichtung eines eigenen Schulhauses „in den Höfen" (mit dem Status einer Nebenschule). Schulmeister waren: Stoffer Kehren, nebenberuflich Händler; ab 1786 bis 1801 Martin Lehners.

  • 1768

    Errichtung eines „neuen Küster- und Schulhauses" in Börstel - demnach mußte es auch ein „altes" gegeben haben - (nach der Überlieferung soll der erste Lehrer Funke die Kinder im sog. „Brauhause am Kaminfeuer" unterrichtet haben).

  • 1786

    Verordnung des Hochstifts Osnabrück für katholische Landschulen: Die Unterrichtung der Fächer Lesen, Schreiben, Rechnen und Religion wird zwingend vorgeschrieben; die Schulmeister werden ermahnt, sich nicht mit Nebenbeschäftigungen (Landwirtschaft, Handel usw.) abzugeben; Kenntnisse der Lehrer und Schüler sollten jährlich einer Prüfung unterzogen werden.
    Als Schulmeister werden für die Zeit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts genannt für die Kirchspielschule (Hauptschule*): ab 1759 von Grahlen und 1772 Karl Heck; für die Nebenschule in Grafeld: ein Lehrer namens Wobbe, ab 1769 (bis 1836) Bernhard Hinrich Markus.
    * Der Begriff „Hauptschule" erfuhr in Deutschland im Laufe der Zeit mehrmals einen Bedeutungswandel.

  • 1801

    Errichtung eines eigenen Schulhauses im Stift Börstel; das Schulzimmer im Küsterhaus reichte wegen des Zuzuges von Heuerleuten nicht mehr aus.

  • 1820

    Gründung einer Privatschule in Berge durch mehrere Einwohner, die ihren Kindern eine gründlichere Ausbildung als sie an der evangelischen Nebenschule geboten wurde, sichern wollten. Der Unterricht wurde von Privatlehrern erteilt und fand in den ersten fünfzig Jahren an verschiedenen Stellen statt (u.a. in der alten Apotheke, bei Ahaus, im Harbecke-schen Saale). Die Schulaufsicht führte der jeweilige evangelische Pastor, der auch den Lateinunterricht erteilte. Errichtung der katholischen Schule in Hekese (Lehrer Janning).

  • 1833

    Neubau eines Schulhauses in Grafeld. In den Jahren 1838-1847 besuchten 86 bis 106 Kinder die Schule in Grafeld, 1858 z. Zt. des Lehrers Hermann Janning waren es 65.

  • 1847

    Evangelische Nebenschule (um 1840 von 180 Kindern besucht)
    erhielt nach mehrjährigen Bemühungen und gegen den Willen des Lehrers Sandhaus (Kaufmann und seit 1801 Nachfolger des Lehrers Lehners) eine zweite Klasse. Der Seminarist Flohr wurde zum Gehilfen ernannt.

  • 1858

    Evangelische Schule erhält ein neues Schulhaus mit zwei Klassenräumen am evangelischen Kirchhof (später Schwesternstation, heute Gemeindehaus). Lehrer war seit 1855 der von der Privatschule übergewechselte Funke, sein Gehilfe Brockhöft.

  • 1871

    Interessengemeinschaft für die Privatschule Berge (17 Aktionäre) errichtete ein zweiklassiges Schulgebäude an der Hauptstraße (heute Grundstück Malermeister Hartmann) nebst Lehrerwohnung.

  • 1874

    Die zweite Lehrerstelle (bis dahin „Gehilfen") für die evangelische Schule wurde genehmigt. Lehrer Wallis als zweiter Lehrer eingestellt.
    In den Jahren zwischen 1871 bis 1880, der Zeit des Kulturkampfes des preußischen Staates (Bismarck) gegen die Katholische Kirche, wird auch die Bindung zwischen Schule und Kirche gelöst. Im Hochstift Osnabrück war der „Landesvater", seit 1648 abwechselnd ein katholischer Bischof und evangelischer Fürst (Bischof), die oberste Schulbehörde, wobei die evangelischen Schulangelegenheiten einem sogenannten Konsistorium übertragen waren. Nun wurde die Schulaufsicht den Kirchen entzogen (durch Gesetz vom 11.3. 1872) und anstelle der kirchlichen Ämter übten nun die Schulinspektoren der königlichpreußischen Regierung in Osnabrück ab 1885 dieses Amt aus.

  • 1886

    An der evangelischen Stiftsschule Börstel löste Lehrer Grewe die seit 1734 unterrichtenden Lehrer der Familie Funke ab. (1857 hatte man in Börstel 29 Kinder, davon 9 aus Grafeld, gezählt.)

  • 1890

    An der evangelischen Schule wurde eine dritte Klasse eingerichtet.

  • 1894

    Einrichtung einer zweiten Klasse an der katholischen Schule; sie mußte zunächst in der Werkstatt des Malers Sievers in der Tempelstraße untergebracht werden, während die erste Klasse noch im Fachwerkgebäude (Speicher) auf dem katholischen Kirchhof unterrichtet wurde.

  • 1898

    Der Neubau für die katholische Schule an der Straße nach Anten wurde seiner Bestimmung übergeben - zwei Klassenräume und Lehrerwohnungen (später Mittelschule, heute Nebengebäude der Haupt- und Realschule Berge). Als Lehrer unterrichteten in dieser Zeit Leopold Rink seit 1889 und Johannes Meyer ab 1903.
    Die Vorgänger dieser Lehrer waren: Menke (um 1815) Meyer (1836) Carl Hausfeld (1841-1889) Franz Schulhoff (Aug.-Nov. 1889).

  • 1906

    Volksschulerhaltungsgesetz: Volksschulen mußten von den Gemeinden unterhalten werden.

  • 1910

    An der katholischen Schule wurde die dritte Klasse eingerichtet; Unterricht für diese fand am Nachmittag statt, da nur zwei Klassenzimmer zur Verfügung standen. Es unterrichteten in dieser Zeit an der Schule: Hauptlehrer Langkamp (seit 1904 1. Lehrer, ab 1936 im Ruhestand), Lehrer Spicker und Lehrerin Josepha Wilker.

  • 1914

    Umbau der katholischen Volksschule durch Aufstocken einer Etage (für 3. Klasse und Lehrerwohnung).
    Die Jahre des Ersten Weltkrieges brachten durch mehrmaligen Lehrerwechsel und Lehrermangel wohl manche Beschwernis für die Schulen in Berge mit sich, doch der Schulbetrieb konnte ungestört aufrechterhalten werden. Nach diesem Kriege, mit dessen Ende auch das von Bismarck geschaffene Kaiserreich zugrunde ging, kam es dann zu einschneidenden Veränderungen im gesamten Schulwesen. So wurde die Ortsschulaufsicht (von den Geistlichen noch ausgeübt) aufgehoben, an die Stelle der Schulinspektoren traten die Kreisschulräte. Die wesentliche Änderung im Schulaufbau war das Gesetz, das für alle Schulkinder den Besuch einer gemeinsamen Grundschule (4 Jahre) vorschrieb. Zu erwähnen ist noch ein neues Konzept für die Mittelschulen.

  • 1924

    Die Schule in Börstel wurde aufgehoben wegen Schülermangels; im ersten Jahrezehnt des Jahrhunderts war die Schule noch von 20-25 Schülern besucht worden. Letzter Lehrer: Karl Buddenberg.

  • Info

    Als 1933 Adolf Hitler die Macht im Deutschen Reich übernahm, mußte man damit rechnen, daß es auch bald zu einer äußeren und inneren Umgestaltung im bisherigen Schulwesen kommen werde. Seine Vorstellungen von der Schaffung eines Großdeutschen Reiches und dessen Vormachtstellung in Europa waren nur durchzusetzen, wenn die Mehrheit des Volkes für die Ziele der Nationalsozialisten gewonnen werden konnte. Der Führerstaat, in dem die drei Staatsgewalten in der Person des Führers verkörpert wurden, erforderte eine blindvertrauende Gefolgschaft. Die Schule sollte nun auch zur Erziehungsstätte für den neuen Staat werden. An die christlichen Bekenntnisse gebundene Schulen standen einer einheitlichen Ausrichtung der Jugend nur im Wege.

  • 1937

    Aufhebung der Privatschule. Die seit 1820 in Berge bestehende Privatschule sollte nach dem Willen der sie tragenden Gesellschafter den Absolventen eine höhere Bildung vermitteln als sie die Volksschule geben konnte. Mit dem Erreichen des 14. bzw. 15. Lebensjahres ging man zum Realgymnasium über oder trat in das Berufsleben ein. Die Schülerzahlen schwankten in den 117 Jahren des Bestehens dieser Schule zwischen 7 und 28. Die Schulplaner der damaligen Zeit hatten für begabte Kinder aus allen Bevölkerungsschichten eine Schulform vorgesehen, die zwischen der Volksschule und der höheren Schule mit einem mittleren Bildungsabschluß liegen sollte.
    In Berge wurde deshalb Ostern 1937 der Katholischen Volksschule zunächst eine sogenannte „gehobene Klasse" angegliedert, in die die Privatschüler, die nicht zur höheren Schule übergingen, und befähigte Volksschüler aus Berge und Umgebung nach dem 4. Schuljahr aufgenommen wurden. Der Unterricht wurde nach dem „Mittelschulplan" gestaltet. Grundsteinlegung für den Bau einer Gemeinschaftsschule. Der Neubau wurde an der Antener Straße auf Betreiben des Gesamtschulzweckverbandes Berge (Vorsteher Ludwig Maus) errichtet. Heute sind in diesem Gebäude die Evangelische und Katholische Grundschule untergebracht, (siehe Zeitungsbericht: Schuleinweihung in Berge)

  • 1938

    Aufhebung der Konfessionsschulen durch Verfügung der Regierung (mit Beginn des Schuljahres 1938/39). Die Schüler der beiden bekenntnisgebundenen Volksschulen (Ev. Volksschule, zuletzt zweiklassig, Kath. Volksschule, zuletzt dreiklassig) besuchten jetzt eine gemeinsame Schule, die Gemeinschaftsschule, die modern ausgestattet und in fünf Klassen gegliedert war. Dieser Schule gehörte „als sechste Klasse" die erste gehobene Abteilung an. Schulleiter: Hauptlehrer F. Diersmann (bis 1939), Hauptlehrer Schmidt (1939-1944), Lehrer Haarmeyer (ab 1944).

  • 1940

    (1. Oktober) Mittelschule im Aufbau (durch Trennung der gehobenen Klassen von der Volksschule). Leitung: Mittelschullehrer H. Habkemeyer.

  • 1942

    Aufbau der Mittelschule (sechsstufig, d.h. 5.-10. Schuljahr) abgeschlossen). Im gleichen Jahr wurde der von der NS-Regierung geplante Aufbau der Hauptschule in Berge begonnen. Während der Besuch der Mittelschule freiwillig war, sollte nach vierjähriger Grundschulzeit (Volksschulzeit) der Besuch der Hauptschule für begabte Schüler zur Pflicht gemacht werden, falls sie nicht zur höheren Schule übergingen. (Schulzeit: vier Jahre: Schulgeld entfiel).
    Die Leitung dieser Schule war der Lehrerin Rohlauf übertragen worden (1942-1945).
    Eine untere Mittelschulklasse wurde nicht mehr eingerichtet. Die begabten Schüler eines festgelegten Bezirks mußten in die Hauptschulklassen eintreten. Zum Berger Bezirk gehörten noch folgende Volksschulen als Zubringer: Bippen, Hartlage, Ohrtermersch, Grafeld, Hahnenmoor, Hahlen, Menslage, Klein Mimmelage, Renslage und Hekese. Die ersten Hauptschulabschlüsse sollten 1947 erteilt werden.

  • 1943

    Erste Abschlußprüfung der obersten Mittelschulklasse, 17 Prüflinge nahmen daran teil und erhielten die sogenannte „Mittlere Reife" zugesprochen.
    Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches im Mai 1945 - Berge war am 8. April von den Engländern eingenommen worden - und die Besatzungszeit brachten zunächst große Erschwernisse für den Schulbetrieb (ansteigende Schülerzahlen durch Flüchtlingsfamilien, Schulraumnot, Lehrer- und Büchermangel) und Unsicherheiten in der Schulorganisation mit sich*.
    Mit dem schrittweisen Aufbau eines demokratischen Staatswesens im Westen Deutschlands und der Ausbildung der Kulturhoheit der Länder kam es auch in Niedersachsen zunächst zu Veränderungen, die sich anfangs mehr am Schulaufbau aus der Zeit vor 1933 orientierten. Die in den 60er und 70er Jahren vom Kultusministerium in Hannover ausgehenden Reformen im niedersächsischen Schulwesen blieben dann auch nicht ohne Auswirkungen für die Schulen in Berge.
    * Eindrucksvoll geschildert in den Beiträgen von H. Habkemeyer und B. Frericks

  • 1945

    Der Schulbetrieb ruhte nach der Besetzung Berges durch britische Truppen (8. April) für mehrere Monate. (Infolge der Kampfhandlungen war das neue Schulgebäude empfindlich beschädigt worden; Lehrmittel, Bücher, fast alle Schulakten und ein großer Teil der Schuleinrichtung waren verlorengegangen. Das frühere Gebäude der katholischen Volksschule wurde von zwei Familien, deren Häuser abgebrannt waren, bewohnt). 19. Juli: Beginn des Unterrichts für die Grundschuljahrgänge 1-4; 2. November: Beginn des Unterrichts für die Jahrgänge 5-8 der Volksschule;
    Beginn des Unterrichts der Mittelschule, nachdem durch Verfügung des Oberpräsidenten von Hannover (im September) die Hauptschule aufgelöst und die Entscheidung für die Wiedereinführung der Mittelschule getroffen worden war.

  • 1947

    (Ostern) Aufhebung der Gemeinschaftsschule nach Abstimmen der Elternschaft und konfessionelle Trennung der Schüler. Berge erhält wieder zwei Bekenntnisschulen, die allerdings nun in einem Gebäudekomplex untergebracht sind: Katholische Volksschule: drei Klassen, drei Lehrer, 213 Kinder; Schulleiter: Hauptlehrer Heck (1947-1952). Evangelische Volksschule: zwei Klassen (später drei Klassen); Schulleiter: Lehrer Mielke (1947-1950)

  • 1950

    Umwandlung der Mittelschule (Verfügung des Regierungspräsidenten in Osnabrück vom 31.03.50) in einen Aufbauzug, der der evangelischen Volksschule angegliedert wurde. (Die Gründung eines Mittelschulzweckverbandes für die außer Berge, Dalvers, Anten, Hekese auch die Gemeinden des früheren „Hauptschulbezirks" gewonnen werden sollten, war gescheitert). „Die Aufbauklassen sind nach ihrem Charakter Gemeinschaftsschulklassen". Der Unterricht des Aufbauzuges begann mit dem 7. Schuljahr, die Schule war somit vierklassig; Abschluß: Mittlere Reife. Leiter der „Ev. Volksschule mit Aufbauzug": Rektor Habkemeyer.

  • 1954

    Katholische Volksschule wurde vierklassig (Schuljahrgänge 1-8) 163 Schüler, vier Lehrer. Leiter: Hauptlehrer Bernhard Frericks (1952-1969)

  • 1959

    Landwirtschaftliche Berufsschule Berge erhielt in der Tempelstraße ein eigenes Schulgebäude. Der Unterricht für die Berufsschüler fand bisher seit 1949 in einem Kellerraum (vormittags) und in einem Klassenraum (nachmittags) im Volksschulgebäude statt. Es unterrichteten an der Schule die Landwirtschaftlichen Berufsschullehrer (später Oberstudienräte): Johanna Deutschmann (seit 1950) und Gerhard Isenbeck (seit 1951).

  • 1963/64

    Bau einer Sporthalle hinter dem Volksschulgebäude.

  • 1966

    (18. September) Gründung eines Zweckverbandes, dem neben Berge und seinen umliegenden Bauernschaften (Anten, Dalvers, Hekese) noch Grafeld, Bippen, Hartlage, Ohrte und Ohrtermersch angehörten. Ziel: Umwandlung des Aufbauzuges in eine Realschule.

  • 1967

    (August) Beginn des Aufbaus der Realschule Berge. Die vorhandenen Klassen des Aufbauzuges (Kl. 7 - 25 Schüler, Kl. 8 - 31 Schüler, Kl. 9 - 29 Schüler, Kl. 10 - 25 Schüler) wurden mit den neubeginnenden Realschulklassen gekoppelt. Die Schüler kamen aus den genannten Verbandsgemeinden sowie aus Hahnenmoor, Renslage, Döthen, und Restrup. Gesamtschülerzahl: 133; die Schule hatte zunächst nur vier Realschullehrerplanstellen sie erhielt aber Unterstützung durch Volksschullehrer. Leiter der Schule: Realschulrektorin Hildegard Kirchberg (1967-1979). (siehe Zeitungsbericht).

  • 1969

    Die Realschule Berge erhielt ein eigenes Schulgebäude am Sonnenberg. Aus den Jahrgängen 6-9 der beiden konfessionellen Volksschulen in Berge und der Schulen in Grafeld und Hekese wurde die „Mittelpunktschule für Schüler aller Bekenntnisse" gebildet. Auch im Volksschulbereich wurden nun die Schüler in Jahrgangsklassen unterrichtet. Die Mittelpunktschule erhält später die Bezeichnung Hauptschule. Schülerzahl: 156 (5 Klassen, 7 Lehrer). Leiter: Hauptlehrer Dietrich Speth (1969-1975), Hauptlehrerin Ulrike Hackmann (1975-1979) Die Konfessionsschule bleibt im Bereich der Grundschuljahrgänge 1-4 in Berge erhalten als Evangelische Grundschule, unter Leitung von Margard Isenbeck (1969-1975), des Hauptlehrers Udo Hafferkamp (ab 1975), und als Katholische Grundschule unter Leitung der Hauptlehrerin Irmgard Hartmann, vorm. Schuir (1969-1984).
    Mit Beginn des Schuljahres 1969/70 wurde auch mit der „Gemeinsamen Förder- und Eingangsstufe der Mittelpunktschule und der Realschule Berge" (als Schulversuch und Vorläufer der später in Niedersachsen flächendeckend eingeführten Orientierungsstufe) begonnen. Die verbliebenen Volksschulen in Grafeld und Hekese gaben ihre Schüler ab dem 5. Schuljahrgang an diese Stufe ab; sie behielten somit nur noch die Jahrgänge 1-4; hinzu kamen außerdem Schüler aus dem Bereich des Realschulzweckverbandes. Schülerzahl 1969 in Klasse 5: 99 (drei Züge). Diese „Erprobungsstufe" ist sowohl der Mittelpunktschule (später Hauptschule), als auch der Realschule zugeordnet gewesen. Der Unterricht fand im Realschulgebäude statt.

  • 1970

    Beginn der Renovierung der „Volksschulgebäude" an der Antener Straße

  • 1971

    Aufhebung der einklassigen Grundschule in Hekese; die Schüler aus Hekese besuchen fortan die Grundschulen in Berge; letzter Schulleiter: Hans Triphaus (1967-1971).
    Neubau der Grundschule in Grafeld. Einweihung 1972, Leiter: Heinrich Böning (1967-1974), Eduard Wawzon (1974-1980).

  • 1974

    Aufhebung der Landwirtschaftlichen Berufsschute nach Reduzierung des Schulbetriebes im Jahre 1973; die Schulküche wird weiterhin von der Hauptschule und der Realschule bis heute genutzt.

  • 1975/76

    Schulversuch „Gemeinsame Förder- und Eingangsstufe der Haupt- und Realschule Berge" lief mit diesem Schuljahr aus. Seit Beginn des Schuljahres werden die Kinder des Schuljahrgangs 5 aus dem Berger Einzugsbereich mit denen des Menslager Einzugsbereiches im ersten Jahrgang der Orientierungsstufe, die in Niedersachsen nun „flächendeckend" eingeführt wurde und aus den Jahrgängen 5 und 6 gebildet wird, in Menslage zusammengefaßt.

  • 1976

    In der Gemeinde Berge gibt es nach der Einrichtung der Orientierungsstufe in Menslage für die Jahrgänge 5 und 6 folgende schulische Angebote:
    1. Schulen der Primarstufe (Jahrgänge 1-4):
    - Die Evangelische Grundschule Berge,
    - die Katholische Grundschule Berge und
    - die Grundschule Grafeld
    2. Schulen der Sekundarstufe 1 (Jahrgänge 7-10):
    - Die Hauptschule Berge mit Schülern der Jahränge 7-9 aus allen Ortsteilen der Gemeinden Berge und Menslage und die
    - Realschule Berge mit Schülern der Jahrgänge 7-10 aus allen Ortsteilen der Gemeinde Berge und den Berge nahegelegenen Ortsteilen der Gemeinde Menslage.
    Die „Kanalisierung der Schülerströme" von Berge nach Menslage (zur Orientierungsstufe) und von Menslage nach Berge (zur Hauptschule und Realschule) ist durch Vertrag zwischen den Samtgemeinden Artland und Fürstenau geregelt und im Schulentwicklungsplan des Landkreises festgeschrieben worden.

  • 1979

    Die Hauptschule Berge und die Realschule Berge werden durch die Verfügung der Bezirksregierung Weser-Ems vom 30. 7. 79 zur „Haupt- und Realschule Berge" zusammengelegt. Die Zusammenlegung erfolgte auf Antrag des Landkreises Osnabrück, dem Schulträger beider Schulen, mit der Zustimmung der Lehrer, der Eltern und Schüler. Schülerzahl: 290, davon 137 Hauptschüler (drei Jahrgänge in 6 Klassen) und 153 Realschüler (vier Jahrgänge in 7 Klassen). Schulleiter: Realschullehrer Dietrich Speth; ständige Vertreterin des Schulleiters: Hauptlehrerin Ulrike Hackmann. Der Unterricht wird entsprechend den unterschiedlichen Bildungsaufträgen der Hauptschule und der Realschule schulformspezifisch organisiert und gestaltet. Die Schüler sind im Neubau, der für die Realschule errichtet wurde, und im Gebäude an der Antener Straße (ehemals Kath. Volksschule) untergebracht.

  • 1980

    (10. Mai) Einweihung des von der Samtgemeinde Fürstenau geschaffenen Schulsportplatzes auf dem Sonnenberg

Zum Abschluss

Zum Abschluß dieser nur knappen Ausführungen über die Entwicklung des Schulwesens in der Gemeinde Berge soll noch ein Überblick über den Stand der einzelnen Schulen (nach der Statistik vom Februar 1986) gegeben werden:

Stand 1986SchülerKlassenLehrkr.
Evangelische Grundschule Berge5344
Schulleiter: Udo Hafferkamp   
Katholische Grundschule Berge5645
Schulleiterin: Hanna Niemann   
Grundschule Grafeld4233
Schulleiterin: Ruth Hoffmann zu Höne   
Haupt- und Realschule Berge2941425
Schulleiter: Dietrich Speth, RR   
stellv. Schulleiterin Ulrike Hackmann   


Der Einzugsbereich der Haupt- und Realschule Berge erstreckt sich als Regelschule für diesen Raum über das gesamte Gebiet der Samtgemeinde Fürstenau und über die schon unter der Jahreszahl 1976 genannten Ortsteile der Gemeinde Menslage.
Die Schülerzahlen der Haupt- und Realschule übertrafen bisher in jedem Jahr die Vorausberechnungen, die vor der Zusammenlegung angestellt wurden. Diese für Berge erfreuliche Entwicklung hat aber auch zur Folge, daß der für diese Schule zur Verfügung stehende Schulraum heute nicht mehr ausreicht. So müssen Fachräume als Klassenräume genutzt werden, und es fehlt an Nebenräumen für unterschiedliche Zwecke. Die vom Schulträger, der Samtgemeinde Fürstenau, geplanten Bauvorhaben, der Anbau einer Lehrküche an das Hauptgebäude am Sonnenberg (geplant 1982) und der Neubau einer größeren Turnhalle (geplant 1985), würden nach ihrer Fertigstellung Engpässe in der Stundenplan- und Unterrichtsgestaltung beseitigen helfen für alle im Ort liegenden Schulen.
Die Berger Schulen werden in den kommenden Jahren ihre spezifischen Bildungsaufträge, den Kindern der Gemeinde solide Grundkenntnisse zu vermitteln und die Jugendlichen aus dem über die Gemeindegrenzen hinausreichenden Einzugsbereich der Haupt- und Realschule an die mit unterschiedlichen Berechtigungen verbundenen Abschlüsse der Sekundarstufe I heranzuführen, unter günstigeren Bedingungen erfüllen können als früher. Einer wesentlich geringeren Schülerzahl, bedingt durch den drastischen Geburtenrückgang, stehen nun überall im Lande ausgebildete Pädagogen aller Lehrämter in mehr als ausreichender Anzahl gegenüber. Das numerische Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern hatte sich in den letzten Jahren schon positiv verändert. Mußten in den 60er Jahren noch Klassen mit mehr als 40 Schülern unterrichtet werden, so waren es in den 70er Jahren nur noch über 30 Schüler pro Klasse. Heute haben in Berge die Hauptschulklassen im Durchschnitt 19 Schüler und die Realschulklassen 23 Schüler; an den Grundschulen sind die Durchschnittswerte noch geringer. Die wesentlich niedrigeren Klassenfrequenzen bieten eine bisher noch nicht dagewesene Chance für eine erfolgversprechende pädagogische Arbeit.
Die Geschichte der Berger Schulen zeigt, daß immer, wenn reges Interesse bestimmter Bevölkerungsgruppen am geistigen Fortkommen ihrer Kinder und politisches Gespür und Geschick der jeweiligen Repräsentanten sich ergänzen konnten, die Bemühungen auch meist nicht ohne Erfolg blieben, d.h. zur Gründung der angestrebten Schule führten oder zur substantiellen Erhaltung einer bereits geschaffenen schulischen Einrichtung beitrugen. Letzteres ist besonders am Bestreben, in Berge einen mittleren Bildungsabschluß (mittlere Reife – Realschulabschluß – Sekundarabschlüsse I) vorzuhalten, zu erkennen. Die Sicherung der unter vielen Mühen geschaffenen Mittelschuleinrichtungen, bzw. der Realschule in Berge, wäre aber nicht denkbar, das soll auch gesagt werden, ohne das Engagement derjenigen Lehrer, die sich für diese Schulform noch einsetzten als man „höheren Orts” und in manchem Lehrerverband von den kleineren Schulen nichts mehr hielt und das „gegliederte Schulwesen“ in Frage stellte. Heute, in einer Zeit, in der man den pädagogischen Wert der kleinen überschaubaren Schulen wieder schätzt, zeigt sich, daß das Durchhalten sich für Berge gelohnt hat.
Mögen sich auch in Zukunft in der ganzen Gemeinde Berge immer wieder genügend Bürger finden, die sich mit dem notwendigen Geschick und Engagement für ihre Schulen einsetzen, damit sie als Angebot und Regelschulen für die nahe der Nordwestgrenze unseres Landkreises wohnende Bevölkerung und als wesentliche Träger des Kulturlebens erhalten bleiben.

Kurzbericht über die Fortschritte beim Bau der Berger Realschule, Februar 1969, Bersenbrücker Kreisblatt

Bericht über eine Sitzung des Berger Gemeinderats, Erörterung der baulichen Situation, Juli 1965, Bersenbrücker Kreisblatt
Zeitungsbericht vom Mai 1938, Neue Volksblätter.
Eine Beschreibung der Schuleinweihung in Berge am 01. Mai 1938, geprägt von nationalsozialistischem Gedankengut. Es handelt sich um ein Zeitdokument.
Zeitungsbericht vom März 1967, Bersenbrücker Kreisblatt
Foto der in 1969 fertiggestellten Realschule Berge

… vollständig, als PDF-Datei zum Download.